Kloster São Vicente de Fora in Lissabon

am 28. September 2020   /   0   /  

Kloster São Vicente de Fora in Lissabon. Das Kloster São Vicente de Fora ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Lissabons. Mit seiner kunstvoll geschnitzten romantischen Architektur, dem weißen Gestein und seiner riesigen Kuppel ist das Kloster definitiv eine Augenweide. Um dieses Kloster zu besichtigen, müsst ihr die ausgetretenen Pfade verlassen und euch in Lissabons Geschichte stürzen. Ihr werdet es nicht bereuen.

In diesem Artikel findet ihr alle praktischen Informationen wie Preise, Öffnungszeiten und Tipps zur Anfahrt. Lest euch gerne meine allgemeinen Ratschläge durch, die euch bei der Organisation und Vorbereitung helfen.

Kloster São Vicente de Fora Lissabon: Ein Ort “außerhalb der Mauern“, der das Herz der Stadt höher schlagen lässt

Das Kloster gibt es schon sehr lange und es ist dadurch ein wichtiger Zeuge der Geschichte der Stadt. Es wurde 1147 von Alfons I., dem ersten König Portugals, für die Augustinermönche gegründet. Allein sein Name steht für die Identität und Geschichte Lissabons. „São Vicente“ bezieht sich auf den Heiligen Vincent von Zaragoza, der wichtigste Heilige Lissabons. Er ist der Schutzpatron der Stadt. „Fora“ bedeutet „außerhalb der Mauern“. Das kommt daher, dass sich das Kloster ursprünglich außerhalb der Stadt hinter den Stadtmauern befand.

Das Kloster São Vicente de Fora in Lissabon im Laufe der Jahrhunderte

Der Standort des Klosters ist kein Zufall. König Alfons I. war der erste König Portugals nach der Rückeroberung der Stadt durch die portugiesische Armee. Die portugiesischen Soldaten, unterstützt von Franzosen, Normannen, Flamen und Engländern, kämpften an der Front gegen die maurische Armee. Die Rückeroberung durch die Portugiesen beendete die maurische Besetzung. Um diesen erfreulichen Ereignis Tribut zu zollen und gleichzeitig den Sieg des Christentums über den Islam zu bekräftigen, befahl der König den Bau des Klosters auf dem ehemaligen Schlachtfeld.

Dies erklärt seinen Standort weit weg vom Stadtzentrum. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Architektur des Klosters mehrmals überarbeitet, um den Wünschen des Königs gerecht zu werden. Im 16. Jahrhundert befahl König Philipp I. den Wiederaufbau des Klosters, um seine Macht nach einer Krise der Thronfolge zu bekräftigen. Das Kloster wurde anschließend vom Erdbeben von 1755 zerstört und im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut. Ihr könnt die Spuren der Zeit und die verschiedenen Baustile heute noch erkennen. Seit dem 19. Jahrhundert beherbergt das ehemalige Refektorium des Klosters die Grabstätte der königlichen Dynastie von Braganza, die von 1640 bis 1910 regierte.

Kloster São Vicente de Fora: Meine Tipps für eure Besichtigung

Ich rate euch, die Besichtigung des Klosters in der Kirche zu beginnen. Danach geht ihr weiter zum Kloster, wo ihr mit Sicherheit die meiste Zeit verbringen werdet. Hier könnt ihr euch vollkommen in der Stille und der Ruhe des Ortes verlieren und einen Moment lang die Großstadt vergessen.

Die Kirche

Die Klosterkirche wurde zwischen 1582 und 1627 von zwei Architekten erbaut, dem Italiener Filippo Terzi und dem Portugiesen Juan de Herrera. Die im Renaissance-Stil erbaute Kirche beeindruckt durch ihr majestätisches Äußeres: Das makellose Weiß, die beiden imposanten Türme und die wunderschönen Details der Statuen und Reliefs, die das Gebäude schmücken.

Der Kreuzgang

In der Kirche angekommen, befindet ihr euch mitten in einem Meisterwerk der Barockarchitektur. Ihr könnt die schillernden Ornamente und die monumentale, von italienischen Kirchen inspirierte Kuppel bewundern. Der Kreuzgang der Kirche hält noch eine Überraschung bereit: Die Wände sind mit Azulejos aus dem 18. Jahrhundert bedeckt, die die Geschichte von Jean de la Fontaine darstellen.

Das Kloster

Der Eingang des Klosters befindet sich neben der Kirche. Es handelt sich um ein wunderschönes Barocktor. Überall findet ihr diese typischen Azulejos, die die Mauern des Klosters bedecken. Im Eingang befindet sich ein großes Fresko, das die Geschichte des Klosters näher erläutert. Auf den Azulejos könnt ihr die Rückeroberung der Stadt im 12. Jahrhundert nachvollziehen.

Panoramaterrasse

Eine echte Reise durch die Schlüsselmomente der Geschichte Lissabons! Der Rundgang endet am höchsten Punkt des Klosters auf einer riesigen Panoramaterrasse, die nur über eine Treppe erreichbar ist. Die Aussicht ist atemberaubend. Von dort oben erkennt man das Viertel Alfama. Ein Moment außerhalb von Mauern und Zeit.

Anfahrt

Das Kloster São Vicente de Fora liegt in der Rua Largo di Vicente im Viertel Alfama.

Ihr könnt mit der Tram 28 bis zur Haltestelle „Voz do Operario“ oder mit dem Bus 734 bis zur Haltestelle Voz do Operario fahren. Die U-Bahn Station Santa Apolonia (blaue Linie) liegt nur 10 Gehminuten vom Kloster entfernt.

Ticketpreise

Die Kirche des Klosters könnt ihr kostenlos besuchen. Es gibt keine offiziellen Regeln zwecks Bekleidung. Da es sich trotz allem um eine Kirche und damit um einen heiligen Ort handelt, würde ich aus Respekt trotzdem die Schultern bedecken. Ihr könnt Fotos vom Inneren machen, allerdings ohne Blitz. Die Messen finden montags bis freitags um 11 und 17 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen um 11, 17 und 19 Uhr statt.

Der Eintritt zum Kloster kostet 5€. Studenten, Jugendliche unter 21 und Personen über 65 Jahren zahlen 2,50€ (mit Altersnachweis). Für Kinder unter 12 Jahren ist der Eintritt kostenlos.

Öffnungszeiten

Die Kirche ist täglich geöffnet. Achtung, sie ist nicht den ganzen Tag geöffnet und Sonntagnachmittag geschlossen. Von Montag bis Freitag ist sie von 8 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhrgeöffnet, am Wochenende von 8 bis 13 Uhr.

Das Kloster ist von Dienstag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 19 Uhr und sonntags von 9 bis 12:30 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist 30 Minuten vor Schließung.  Montags, am Ostersonntag, am 25. Dezember und am 1. Januar bleibt es geschlossen.

(Fotoquelle (c): all-free-photos)

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